Fall 3 - 2009

Hussein, 3 Jahre, aus Basra/Irak
Diagnose:
Fallot-Tetralogie Double outlet right ventricle, persistierendes foramen ovale Drainagepflichtige Pleuraergüsse bds. postoperativ

Therapie:

Operative Korrektur in der Kinderherzchirurgie der Universität Erlangen im Januar 2009
- Transatrialer VSD-Patchverschluss (Dacron/Einzelknopfnahttechnik), PFO offen belassen
- Transanuläre Erweiterung des RVOT (Dacron)

Betreungszeitraum: Januar - Februar 2009

 

Zusammen mit dem kleinen Karrar und seiner Mutter (siehe Fall 2 - 2009, Karrar 1 Jahr ) kam der fast 3-jährige Hussein mit seiner Mutter zu uns nach Erlangen. Er war in seiner Belastbarkeit seit Geburt stark eingeschränkt wegen seines schweren Herzfehlers. Er hatte zusätzlich zu einem großen Defekt in der Scheidewand der Herzkammern eine hochgradig verengte Lungenschlagader, so dass sauerstoffarmes Blut in den Körperkreislauf gelangten ("blue Baby"). Im Vergleich zu Gleichaltrigen war er schwer untergewichtig.

 

Das Team um Prof. Dr. Robert Cesnjevar der Kinderherzchirurgie der Universität Erlangen operierte ihn in mehreren Stunden. Komplikationen, die aber bei dieser Erkrankung und Operation zu erwarten sind, verlängerten die Erholungszeit. Das Herz muss sich ja erst an die neuen Verhältnisse anpassen. Wegen immer wieder kehrender Ergüsse von Flüssigkeit im Raum zwischen Lunge und Brustwand waren mehrere kleine Eingriffe nötig. Helfer mussten viel Einsatz zeigen, um die Mutter zu trösten und ihr die Zuversicht auf völlige Wiederherstellung vermitteln. Eine aus dem Irak stammende Familie aus Nürnberg räumte einen Teil der Wohung für die Gäste und gab den Müttern von Hussein und Karrar auch den emotionalen Rückhalt.

Der Großteil der medizinischen Kosten wurde wieder vom Spendentopf der "Kinderherz-OP" der Universität getragen. Dieser Topf war nach einem Spendenaufruf für das herzkranke Kind Andreea aus Rumänien im September 2008 noch gut gefüllt. Zusätzlich trugen viele ansässige Vereine, Firmen, auch Schüler-Initiativen und Privatpersonen aus Erlangen und der Region bei. Auch die "Meise-Stiftung für herzkranke Kinder" (Bad Hersfeld) half, die weiteren Kosten für den Aufenthalt und die Behandlung Husseins und Karrars (wie z.B. Visagebühren, Flugkosten) zu tragen. Die Familien im Irak wären nicht in der Lage gewesen, die hohen Summen zu tragen. 

 

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