Fall 14 -2019 Hayder Karrar QASIM, 17 Monate, aus Nasiriya/Irak

Diagnose:

Fallot‘sche Tetralogie, Herzektopie, Omphalozele (Cantrell Pentalogie)

Betreuung:

durch ehrenamtliche Mitglieder von "Erlangen hilft" vom 24.01.2019 bis 14.02.2019

Vermittlung:

durch Prof. Dr. Ulrich Gottstein, Dr. Jabbar Said-Falyh, IPPNW-Kinderhilfe Irak, Sitz in Frankfurt/M

Verlauf:

Hayder lebt mit seiner Familie in Nasiriya im Irak zusammen in der Wohnung seiner verwitweten Großmutter. Den Lebensunterhalt bestreitet die Familie mit Hilfe der Großmutter sowie dem Gehalt des Vaters, eines angestellten Taxifahrers. Die junge Mutter hat wegen der Kinder, Hayder und seiner dreijährigen Schwester, ihren Schulbesuch unterbrochen. Der Junge erhielt bisher keine genaue Diagnostik oder operative Versorgung. Er konnte sich fast altersgerecht entwickeln und litt lediglich an einigen banalen Infekten. Durch die Vermittlung von Dr. Jabbar Said-Falyh und unterstützt durch die IPPNW -Kinderhilfe kam das Kind zusammen mit der begleitenden Großmutter am 24.01.2019 in Frankfurt/M in Deutschland an. Die Betreuung vor Ort übernahm unser Verein "Erlangen hilft e.V.". Es folgte die geplante Untersuchung und Behandlung in der Kinderkardiologie (Prof. Dr. Sven Dittrich) und Kinderherzchirurgie (Prof. Dr. Robert Cesnjevar) der Universität Erlangen-Nürnberg Eine operative Korrektur des Herzfehlers war im Rahmen der Aktion "Kinderherz-Op" der Kinderklinik vorgesehen. Der erste Termin war am 25.01.2019 in der Ambulanz der Kinderkardiologie. Es wurden eine Herzechountersuchung und eine klinische Untersuchung durchgeführt. Diese erbrachten den Befund einer komplexen Herzerkrankung, zusätzlich noch einer großen Omphalozele. Ein zwischenzeitlicher respiratorischer Infekt (RSV) mit bakterieller Superinfektion verlangte eine stationäre Behandlung vom 26.01.2019 bis zum 31.01.2019 auf der Infektionsstation der Universitätskinderklinik. Aufgrund der Schwere des ungewöhnlichen Krankheitsbildes wurde das Klinische Ethikkomitee am 05.02.2019 in einem interdisziplinären Gespräch der behandelnden Ärzte mit dem Ethikteam in Anwesenheit des Kindes, unter Einbeziehung der Großmutter und der Vertreter von "Erlangen hilft", zur Beratung hinzu gezogen.Es folgte eine eingehende und sorgfältige Aufklärung der Eltern nach Maßgabe des Konsensus aus dem interdisziplinären Gespräch in mehreren Telefonaten seitens der Kinderkardiologie und des Vereins "Erlangen hilft e.V." über hohe, unvorhersehbare Risiken der nötigen, mehrzeitig vorzunehmenden korrigierenden Eingriffe sowie über eine nicht absehbare lange Behandlungsdauer, was u. U. bis zu zwei Jahre Trennung von der Familie und Unterbringung in einer Gastfamilie vor Ort bedeutete.

Die Eltern entschieden sich am 12.02.2019, einem langwierigen und risikoreichen operativen Verfahren derzeit nicht zuzustimmen.

Hayder musste deshalb leider am 13.02.2019 die Rückreise nach Frankfurt mit Rückflug am 14.02.2019 nach Bagdad antreten.

Der Verein "Erlangen hilft" übernahm die Kosten des dreiwöchigen Aufenthalts von Großmutter und Kind (Wohnen, täglicher Bedarf, Reisezuschuss). Wir wünschen Hayder und seiner Familie alles Gute und bedauern sehr, dass wir ihm nicht helfen konnten

 

 

 

 

 

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