Fares, 6 Jahre, aus Sanaa/Jemen
Diagnose:
- Fallot'sche Tetraogie
- RVOT-Obstruktion
Therapie:
- 2012 Korrekturoperation in der Kinderherzchirurgie der Universität Erlangen
- 2014 Dilatation einer moderaten Stenose des rechtsvenikulären Ausflusstraktes (RVOT)
- 04.05.2018 RVOT-Erweiterung, Bikuspidalisierung der Pulmonalklappe mit Patch, Trikuspidalklappen-
rekonstruktion
Betreuungszeitraum: 23.04.2018 bis 07.06.2018
Vorgeschichte und Verlauf:
Der sechsjährige Fares war als Baby im Alter von 9 Monaten erstmals operiert worden. Es erfolgte eine Korrektur der Fallot'schen Tetralogie in der Kinderherzchirurgie Erlangen (Leiter Professor Dr. Robert Cesnjevar). Die Vermittlung erfolgte damals durch eine private Initiative, finanziell unterstützt von "Herzkind" und "Zuversicht für Kinder". Die Aktion "Kinderherz-Op" der Universität Erlangen übernahm die Behandlungskosten.
Lange schon zurück in der Heimat, bekam Fares 2014 Im Rahmen einer schweren Lungenentzündung immer schlechter Luft, so dass - wiederum auf private Initiative - das Kind in die Kinderkardiologie der Universität Erlangen (Leiter Professor Dr. Sven Dittrich) gebracht wurde. Eine Herzkatheteruntersuchung ergab eine mäßiggradige Verengung des rechtsventrikulären Ausflusstraktes. Im Bereich der ehemaligen Klappe wurde die Engstelle mit einer Ballon-Dilatation behoben. "Zuversicht für Kinder" übernahm die Reisekosten.
Im Heimatland fanden regelmäßige Kinderkardiologische Kontrollen statt. Doch entwickelte Fares Ende 2017 eine zunehmende Kurzatmigkeit beim Spielen. Eine Behandlung im Bürgerkriegsland Jemen kam nicht in Frage. Durch die Folgen des Krieges und der wiederholten Bombardierungen der Hauptstadt steht die Familie in Sanaa derzeit ohne eigene Wohnung und ohne ausreichende Mittel da. Ohne Unterstützung oder finanzielle Hilfe erkämpfte sich Mutter Amal, nach einer mehrtägigen Odysse zu Lande von Sanaa in die Hauptstadt Maskat des Nachbarlandes Oman, von der dortigen deutschen Botschaft die Einreisevisa für die medizinische Behandlung des Sohnes in Deutschland. Die Kosten für die Reise konnte sie nur über einen privaten Geldverleih im Oman aufbringen. Über Dubai ging dann der Flug nach Frankfurt.
Das Generalkonsulat der Republik Jemen in Frankfurt gab erste Hilfestellung für die Weiterreise nach Erlangen und ersuchte um weitere Unterstützung bei "Haus des Stiftens" in München. "Erlangen hilft" wurde von dort aus um Kooperation und organisatorische Hilfe gebeten. Schließlich konnte - vermittelt von "Haus des Stiftens" - wenigstens ein Teil der Aufenthalts- und Unterhalts- sowie der Reisekosten von der "Dr. Martin Andreas Stiftung, Ärzte für Kinder in der Not" getragen werden.
Auch "Erlangen hilft" griff der Familie finanziell unter die Arme und leistete darüber hinaus zusammen mit zwei Bürgerinnen aus Nürnberg und Erlangen mit irakischen Wurzeln und einem Geflüchteten aus Syrien, der spontan seine Hilfe anbot, kontinuierliche Betreuung und Hilfe. So konnten Mutter und Kind bei allen wichtigen medizinischen Terminen begleitet und in einer preisgünstigen Unterkunft untergebracht werden.
Am 04.05.2018 erfolgte, eine Woche nach einer Herzkatheteruntersuchung, problemlos und mit gutem Ergebnis die Herz-Op mit RVOT-Erweiterung, Bikuspidalisierung der Pulmonalklappe mittels Patch und Trikuspidalklappenrekonstruktion.
Glücklich verließ Fares mit seiner Mutter Amal am 07.06.2018 Erlangen.
Via Frankfurt und - gezwungenermaßen wegen der Kriegswirren in der Heimat - wieder über den Umweg Dubai und den Oman ging es zurück nach Sanaa in die Heimat, zur Familie mit Vater und zwei Schwestern.